Religiöse Bildung ist eine Grundvoraussetzung für den christlich-islamischen Dialog

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Würzburg, 26. Januar 2018, über 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Erwachsenenbildung
sind der Einladung der Katholischen Erwachsenenbildung Deutschland und der Domschule Würzburg zur Fachtagung „Christlich‐muslimischer Dialog-Herausforderungen für die Katholische Erwachsenenbildung“ gefolgt.

Die Bedeutung der Religionen für ein friedliches Zusammenleben und die Notwendigkeit eines Dialogs zwischen den Religionen ist im Feld der Katholischen Erwachsenenbildung unbestritten.
Viele Einrichtungen haben schon seit Jahren interreligiöse Angebote in ihrem Bildungsprogramm und bauen diese kontinuierlich aus. So informierte die Tagung dann auch über den aktuellen Stand des Interreligiösen Dialogs, lotete wichtige Themenfelder aus und gab konkrete Anregungen für die Bildungsarbeit.

Im Abschlussplenum wurde deutlich, dass für den christlih-islamischen Dialog die religiöse Bildung eine Hauptaufgabe ist und bleibt. Dieser Aufgabe muss sich die Erwachsenenbildung weiter – und an manchen Stellen mit neuem Mut – stellen. Für den christlich-islamischen Dialog ist des Weiteren eine interreligiöse Kompetenz notwendig. Die Erlangung dieser Kompetenz und die Frage, durch welche Methoden und Formate sie vermittelt werden kann, wurden als Auftrag an die Katholische Erwachsenenbildung formuliert.

Nach der Begrüßung der Bundesvorsitzenden, Elisabeth Vanderheiden, haben Prof. Dr. Bernd Feininger und Prof. Dr. Reza Hajatpour in ihren Referaten wichtige Themenfelder und Aspekte des interreligiösen Dialogs vorgestellt. In den sich anschließenden Arbeitsgruppen wurden die Themen Interreligiöse Kompetenz, dialogische Methoden in der Erwachsenenpädagogik, religiöse Wahrheitsansprüche im Konflikt und der säkulare Staat, die Handlungsrelevanz des Glaubens, Asymmetrie theologischer Voraussetzungen sowie Orte des Glaubens als interreligiöse Erfahrungsräume bearbeitet.

Da Religion zum Menschsein und damit zu einer Gesellschaft gehört, muss sie sich auch ausdrücken dürfen (natürlich im Rahmen der Gesetze). Es wird eine der wichtigsten Herausforderungen für die Katholische Erwachsenenbildung bleiben, durch Erwachsenenbildungsangebote und Kooperationen und Projekte im Sozialraum. zu einem fruchtbaren und friedvollen Zusammenleben von Mitgliedern aller Religionen und der säkularen Gesellschaft beizutragen.

Mit einem Netzwerktreffen zum Thema „Islam“ am 15.05.2018 in Stuttgart wird die KEB Deutschland ihr Engagement in diesem Feld auch auf nationaler Ebene fortsetzen.

Prof. Bernd Feininger- Aspekte einer Theologie der Religionen aus der Sicht der Religions-Wissenschaft