Angebote der Katholischen Erwachsenenbildung boten intensiven Wertediskurs.
„Was hält unsere Gesellschaft zusammen? Zeig Deine Werte!“ – mit dieser Frage und Aufforderung lud die Katholische Erwachsenenbildung die Besucher/-innen des 100. Katholikentages in Leipzig zur Diskussion über Werte ein. Über 1000 Besucherinnen und Besucher kamen dem Aufruf nach und setzten sich intensiv mit Werten auseinander, die eine Gesellschaft zusammenhalten sollen. Vor Ort konnte ein individuelles „Wertehaus“ gebaut oder auch online über die wichtigsten Werte abgestimmt werden, dokumentiert im „Leipziger Wertethermometer“ der Katholischen Erwachsenenbildung. Spitzenwerte erzielten dabei am Ende des Katholikentages die Werte „Familie“, „Gerechtigkeit“ und „Freiheit“. Auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière zeigte bei seinem Besuch am Stand großes Interesse am Wertediskurs, den Angeboten der Katholischen Erwachsenenbildung und beteiligte sich online an der Abstimmung über die Werte.
Das vielfältige Angebot der Katholischen Erwachsenenbildung für den Katholikentag hatten die Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke in der Bundesrepublik Deutschland (AKSB), die Katholische Erwachsenenbildung Deutschland (KEB), die Katholischen Akademien in Deutschland, KEB Sachsen, die Akademie Dresden-Meißen und die Clearingstelle Medienkompetenz der Deutschen Bischofskonferenz gemeinsam organisiert.
„Unsere Angebote sind auf großes Interesse gestoßen. Mit der Einladung zur Wertediskussion haben wir unterschiedliche gesellschaftliche Gruppierungen erreichen können und sind mit ihnen ins Gespräch gekommen. Dabei hat sich gezeigt, dass in Zeiten wachsender Unsicherheit in der Bevölkerung die Katholische Erwachsenenbildung Orientierung im gesellschaftlichen Wertediskurs geben kann“, waren sich die Träger der Katholischen Erwachsenenbildung zum Abschluss des 100. Katholikentages in Leipzig einig.
Bereits am ersten Tag des Katholikentages hatte die Katholische Erwachsenenbildung im Verbund mit dem Kreis der Weltanschauungsbeauftragten ein „Großes Podium“ zum Thema „Religion – m(M)acht – Verfassung. Glauben und gesellschaftlicher Wertekonsens im Spannungsfeld“ angeboten. Rund 200 Besucher/-innen diskutierten im Haus Leipzig kontrovers mit Prof. Dr. Johannes Masing, Richter am Bundesverfassungsgericht, Dr. Katarina Barley, MdB und Generalsekretärin der SPD, Nushin Atmaca, Vorsitzende des Liberal-Islamischen Bundes, Berlin, und Dr. Ralf Schöppner, Direktor der Humanistischen Akademie über die Frage, welchen Beitrag die Religionen und Weltanschauungsgemeinschaften zur deutschen Wertegemeinschaft leisten, aber auch darüber, wo diese in ihrem Selbstverständnis in Spannung zur Verfassung stehen. „Dabei standen auch Fragen zur Gleichberechtigung und zur Anerkennung des staatlichen Gewaltmonopols im Mittelpunkt der Diskussion“, resümierte Prof. Dr. Joachim Valentin von den Katholischen Akademien in Deutschland. „Besonders begrüßen wir die Aussage von Prof. Masing, dass Religionen Leidenschaft und Engagement zur Gesellschaft beitragen.“
„Wir haben viele interessante Gespräche geführt und konnten die gesellschaftlichen Beiträge unserer Bildungsarbeit insbesondere gegenüber den Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Kirche gut vermitteln. Wichtige Themen waren dabei u.a. das Verhältnis Staat/Kirche, die Zuwanderung von Geflüchteten und die Digitalisierung der Gesellschaft“, lautete das Fazit von Elisabeth Vanderheiden, Vorsitzende der KEB Deutschland, zum Standangebot in der Kirchenmeile. Auch Lothar Harles, Geschäftsführer der AKSB, freut sich über die rege Beteiligung: „Die Diskussionen über Werte haben an unserem Stand gezeigt, wie schwierig es ist, sich auf gemeinsame Werte zu einigen. Unsere Bildungseinrichtungen bieten einen idealen Ort für die in der Gesellschaft nun anstehende Wertediskussion.“
Der Einladung zum Wertediskurs am Stand der Katholischen Erwachsenenbildung waren neben dem Bundesinnenminister weitere Vertreter von Politik und Kirche gefolgt: die Bundestagsabgeordneten Kerstin Griese, Volker Beck, Daniela Kolbe, Martin Patzelt, Sylvia Pantel, Sybille Benning, Dr. Claudia Lücking-Michel und Marie-Luise Dött, das Mitglied im Bundesvorstand Bündnis 90/Die Grünen Bettina Jarrasch, die Stellvertretende Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen,Sylvia Löhrmann, die Landtagsabgeordnete Franziska Schubert, sowie von Seiten der katholischen Kirche Prof. Dr. Thomas Sternberg, Präsident des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken, Pater Dr. Langendörfer SJ, Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, der Erzbischof von Berlin, Heiner Koch, sowie der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode.
Foto: Bundesinnenminister Thomas de Maizière am Stand der Katholischen Erwachsenenbildung in der Kirchenmeile beim Katholikentag in Leipzig.
Weitere Informationen erhalten Sie bei Markus Schuck, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der AKSB, schuck@aksb.de, Tel. 0163/5680918, 0228/2892947.
Pressemitteilung zum Abschluss des 100. Katholikentages in Leipzig
von der Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke in der Bundesrepublik Deutschland (AKSB), Katholische Erwachsenenbildung Deutschland (KEB) und den Katholischen Akademien in Deutschland