Wegen der Corona-Pandemie haben viele Einrichtungen der katholischen Erwachsenenbildung alle Veranstaltungen in den nächsten Wochen abgesagt. Parallel dazu haben mehrere Anbieter angefangen, ihre digitalen Angebote auszubauen. Einzelne Präsenzveranstaltungen sind bereits auf Online-Formate umgestellt worden.
Aus Sicht der KEB Deutschland liegt in der Krise eine Chance für die digitale Bildung. Durch die Schließung von Schulen, Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen ist es wichtiger denn je, auch im Internet qualitativ hochwertige Kurse und Lernmöglichkeiten anzubieten. Dafür müsse allerdings der Staat stärker in die digitale Infrastruktur der Weiterbildung investieren, betont KEB-Bundesvorsitzende Elisabeth Vanderheiden:
„Es fehlt an allen Ecken und Enden an stabilem WLAN, vor allem aber an entsprechender Hard- und Software.“
Gemeinsam mit den anderen Mitgliedern des Bundesausschusses Politische Bildung (bap) weist die KEB darauf hin, dass der wochen- oder monatelange Ausfall von Veranstaltungen teils gravierende finanzielle Auswirkungen hat. „Insbesondere für manche Bildungshäuser kann die Lage existenzbedrohenden Charakter annehmen“, so Vanderheiden. Noch dramatischer seien die Folgen für viele Kursleiter*innen, die oft nur als Honorarkräfte arbeiteten. Bund und Länder müssten zudem dafür sorgen, dass sich der zu erwartende Rückgang von Unterrichtsstunden nicht negativ auf künftige Fördermittel auswirke.
Die Träger der politischen Jugend-und Erwachsenenbildung erfüllen eine unverzichtbare Aufgabe für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, der gerade jetzt gefordert ist. Deshalb gehören wir … ebenso wie andere Bereiche von Wirtschaft, Arbeit und Gesellschaft zwingend unter den Corona-Schutzschirm der Bundesregierung.
„Es geht um die Existenz!“ Stellungnahme des Bundesausschusses Politische Bildung vom 17.03.2020