Berlin, 09.11.2018. Der Vorstand der KEB Deutschland hat auf seiner heutigen Klausur in Berlin noch einmal seinen Beschluss, sich auch in der nächsten Projektphase nicht am Projekt GRETA zu beteiligen, bekräftigt.
Gut qualifizierte Lehrende/Kursleitende sind für die KEB Deutschland von zentraler Bedeutung, um qualitativ hochwertige Bildungsangebote anbieten zu können. Deshalb werden wir auch weiterhin Qualifizierungs- und Fortbildungsangebote für das haupt-, neben – und ehrenamtliche pädagogische Personal passgenau weiterentwickeln, wie z.B. mit mekoFUN®. Entsprechend dem Verständnis und der Struktur der KEB Deutschland als Bundesarbeitsgemeinschaft der kath. Erwachsenenbildung liegt die Zuständigkeit für deren Professionalisierung prioritär bei unseren Mitgliedsorganisationen.
Dass erworbene erwachsenenpädagogische Kompetenzen von Lehrenden/Kursleitenden ohne erziehungswissenschaftlichem Studium auf freiwilliger Basis sichtbar gemacht werden können und dafür Validierungsinstrumente entwickelt werden, finden wir prinzipiell unterstützungswürdig. Daher engagieren wir uns über den Rat der Weiterbildung für die Aufnahme der non-formalen Bildung in den Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) und für die Validierung von informell erworbenen Kompetenzen.
Für die KEB sind aber viele Fragen der finanziellen und ordnungspolitischen Auswirkungen, deren frühzeitige Bearbeitung und Klärung von uns bereits seit Beginn des Projektes angemahnt wurde, auch in der 2. Projektphase nicht ausreichend geklärt:
- Es ist zu erwarten, dass die Maßnahmen das Ziel verfehlen, den – bereits jetzt schon strukturell stark unterfinanzierten – Sektor der Allgemeinen Weiterbildung zu stärken, da sie Träger und Kursleitende/Lehrende mit neuen Kosten belasten. Eine mögliche Zertifizierungs- und Fortbildungsverpflichtung, die zu einer Kostenbelastung der Lehrenden, wie dies vielfach bei den Zusatzqualifizierungen für die vom BAMF geförderten Integrations- oder Alphabetisierungskurse erfolgt, möchte die KEB nicht unterstützen.
- Ebenso muss bei allen Maßnahmen zu einer Bilanzierung und Zertifizierung zwischen Lehrenden/ Kursleitenden, die hauptberuflich in der Erwachsenenbildung tätig sind und solchen, die nebenberuflich oder ehrenamtlich als Lehrende/Kursleitende arbeiten, differenziert werden.
Die Fragen der Finanzierung des Verfahrens und die ordnungspolitischen Implikationen müssen aus unserer Sicht vor einer (probeweisen) Implementierung träger-, teilnehmenden und lehrkräftefreundlich mit dem Bund und insbesondere den Ländern geklärt werden.
Die KEB Deutschland ist weiterhin interessiert, in Fragen der Professionsentwicklung im engen konstruktiven Austausch mit anderen Trägern der Weiterbildung und auch mit dem DIE zusammen zuarbeiten, um die Qualität von Weiterbildungsangeboten zu sichern und kontinuierlich weiterzuentwickeln.