Das Bistum Hildesheim hat angekündigt, das St. Jakobushaus in Goslar zu schließen. Die KEB Deutschland plädiert stattdessen dafür, die Erwachsenenbildung im ländlichen Raum zu stärken.
Das Bistum Hildesheim hat eine umfassende Neuordnung der außerschulischen Bildungsarbeit angekündigt. Dazu gehört die Schließung des St. Jakobushauses in Goslar und die Verlegung der Katholischen Akademie nach Hannover. Damit steht innerhalb kurzer Zeit bereits das zweite katholische Tagungshaus in Deutschland vor dem Aus. Erst im September hatte das Bistum Mainz einen ähnlichen Schritt beschlossen.
KEB-Bundesvorsitzende Elisabeth Vanderheiden zeigt sich besorgt: „Mit der Schließung geprägter Lernorte wie dem St. Jakobushaus in Goslar werden die Bildungsmöglichkeiten für die Menschen ländlichen Raum erheblich eingeschränkt“. Die Katholische Erwachsenenbildung sei traditionell stark in der Fläche verankert und nah bei den Menschen. „Dieses wichtige Charakteristikum darf mit der Schließung von Bildungshäusern nicht verloren gehen“, so Vanderheiden weiter.
Rüdiger Paus-Burkard, zweiter Vorsitzender der KEB Deutschland und Direktor der Akademie Klausenhof, ergänzt mit Blick auf die Äußerungen des Bistums, die Einsparungen auch aufgrund der voranschreitenden Digitalisierung vornehmen zu wollen:
„Digitale Bildung ist ohne Bildungshäuser, ohne die Möglichkeit des gemeinsamen Lernens vor Ort, nicht möglich. Das eine geht nicht ohne das andere“.
Es brauche heutzutage eine Kombination aus digitalen, hybriden und Präsenzveranstaltungen, so Paus-Burkard. „Die unterschiedlichen Formate ergänzen sich. Sie werden sich nie gegenseitig ersetzen.“