Kirchliche Organisationen fordern klimagerechte Politik

(ÖNK/KEB) Zum 3. Ökumenischen Kirchentag am 13.-16. Mai 2021 fordern rund 90 kirchliche Organisationen eine bessere Klimapolitik. Der vom Ökumenischen Netzwerk Klimagerechtigkeit (ÖNK) koordinierte Aufruf plädiert für eine gerechte Klimatransformation und unterstreicht die Entschlossenheit der Kirchen, diese Transformation voranzutreiben. Zu den Unterstützer*innen gehört auch die KEB Deutschland.


„Wenn Deutschland die Klimaziele an der 1,5 °C-Grenze ausrichten will, ist das Minderungsziel für 2030 auf 70 Prozent anzuheben, damit Klimaneutralität bis 2040 erreichbar bleibt. Dies ist ein ehrgeiziges Ziel. Wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen“, erklärt Dr. Reinhold John, Leiter der Diözesanstelle für Schöpfung und Umwelt in der Erzdiözese Freiburg. In der katholischen Kirche haben unter anderem die (Erz-)Bistümer Freiburg und Augsburg beschlossen, bis 2030 klimaneutral zu sein.

Mit Blick auf die Länder des Globalen Südens erinnern die Unterzeichner*innen daran, dass eine klimagerechte Zukunft sich an den Bedürfnissen der ärmsten und verletzlichsten Bevölkerungsgruppen orientieren muss. Im Pariser Klimaschutzabkommen hat Deutschland finanzielle Mittel für die ärmsten und von der Klimakrise am stärksten betroffenen Staaten zugesagt. Sabine Minninger, klimapolitische Referentin bei Brot für die Welt, erläutert: „Der Aufwuchs der Klimafinanzierung über die letzten Jahre verlief deutlich zu niedrig. Um die Länder vor den schlimmsten Folgen zu bewahren, erfordern Deutschlands Zusagen eine lineare Steigerung der jährlichen Haushaltsmittel auf 8 Milliarden Euro ab 2025.“

Die kleinen Fortschritte bei den Nachhaltigkeitszielen sind durch die COVID-19-Pandemie massiv gefährdet.

Die Grundlage für die erforderliche sozial-ökologische Transformation bildet die UN-Agenda 2030. „Die kleinen Fortschritte bei den Nachhaltigkeitszielen sind durch die COVID-19-Pandemie massiv gefährdet. Kooperationen und Partnerschaften Deutschlands mit anderen Staaten oder Regionen sollten stärker als bisher dem Klimaschutz, der sozial-ökologischen Transformation, den Menschenrechten und der globalen Gerechtigkeit dienen“, ergänzt Kathrin Schroeder, Referentin für Energiepolitik bei MISEREOR.

Das Ökumenische Netzwerk Klimagerechtigkeit ist ein Bündnis kirchlicher Institutionen, das das Engagement für Klimagerechtigkeit in Kirche, Politik und Gesellschaft stärken will. Zum Netzwerk gehören Landeskirchen, Bistümer, Verbände, Orden, Werke und Gemeinden. Seit 2020 ist die KEB Deutschland Mitglied im ÖNK.

Den vollständigen Text des Aufrufs einschließlich aller Unterzeichnenden finden Sie hier.