Lernort Gemeinde
Zeitrahmen: Januar 2006 bis Dezember 2008
Projektleitung: Annette Mörchen
Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Ortfried Schäffter, Felicitas von Küchler
Träger: KEB Deutschland
Gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Zwei Fragen standen im Zentrum des KEB-Projektes „lebens-wert? Lernort Gemeinde“:
Wie können Erwachsenenbildner/innen in Gemeinden rund um neue Lernorte eine Wertediskussion anstoßen und wie lassen sich Initiativen, die sich in diesem Kontext entwickeln, in speziellen Lernarrangements für Projekt-Initiator/innen fördern und begleiten?
Angesichts des gesellschaftlichen Umbruchs wurde die Notwendigkeit freiwilligen bzw. ehrenamtlichen Engagements in politischen wie in kirchlichen Gemeinden immer deutlicher. Erwünscht waren neue attraktive Möglichkeiten der Mitarbeit, Verantwortungsübernahme und Partizipation. Dies setzte die (Weiter-) Entwicklung von Gestaltungskompetenz voraus und damit zugleich eine intensive Auseinandersetzung mit Werte-, Sinn-, Leitbild- und Zielfragen.
Hier war die institutionelle Erwachsenenbildung gefragt als potenzielle Impulsgeberin, Moderatorin, Unterstützerin und Begleiterin einer lokalen Bewegung für zukunftsfähige Lebensbedingungen in der Gemeinde. Für viele Einrichtungen der Weiterbildung war dieses ein neues und zugleich zukunftsträchtiges Aufgabenfeld, auf das es (sich) entsprechend vorzubereiten lohnt.
Die KEB hat deshalb im Projekt „lebens-wert?…“ ein Rahmenkonzept erstellt, das sie in Kooperation mit bundesweit sieben Erwachsenenbildungsinstitutionen erprobt und weiterentwickelt hat. Es bietet einen Ansatz, das institutionelle Kompetenz- und Rollenprofil zu erweitern und sich so in der Gemeinde als innovative Partnerin bei der Gestaltung von Zukunft neu zu positionieren. Dabei deuteten und realisierten die Einrichtungen die Leitidee unterschiedlich, so dass vielschichtige und verschiedene Ergebnisse zustande kamen.
Es ist nicht die Aufgabe der Erwachsenenbildung etwas gegen den Städtebau, die Verkehrsplanung oder die mobile Lebens- und Arbeitswelt auszurichten. Dennoch hat sie große Chancen, wenn es darum geht, von eigenen Wertvorstellungen geprägte Lebensräume zu erschließen. Vor allem die Unterstützung von engagementbereiten Bürgerinnern und Bürgern bei originellen Lernarrangements kann dabei eine ihrer Stärken sein – so das zentrale Ergebnis des Projekts „Lernort Gemeinde“.
In der dazu gehörigen Publikation finden sich weitere Informationen und eine detaillierte Beschreibung der Praxis der sieben Projektstandorte.
EB Buch No 29
Annette Mörchen, Markus Tolksdorf (Hg.)
Lernort Gemeinde
Ein neues Format der Erwachsenenbildung